Camilla Way, "Schwarzer Sommer"
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Rezension vom 20.07.2011
"Schwarzer Sommer" von Camilla Way ist meine Überraschung des Sommers 2011! Die Autorin war mir völlig unbekannt, das Buch als Mängelexemplar mit nur 203 Seiten mehr als suspekt, aber: Welch eine Sprache, welch ein Inhalt, welche Spannung!
Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und reagierte auf Störungen seitens anderer Menschen sehr unwillig.
Es handelt von der Geschichte Anitas: Ein Kind einer 6köpfigen Familie, die nach dem Tod der mutter nach London zieht. Schwierigkeiten, neue Freunde zu finden, schliesst sie sich als Mädel zwei unbeliebten Jungs an. Sie verliebt sich in einen der eiden Jungs und möchte unbedingt als Mitglied der Dreiergruppe akzeptiert werden.
Zu Hause erhält sie zu wenig Aufmerksamkeit, wird von den Geschistern als leidiges Familienanhängsel betrachtet, der Vater hat eine neue Geliebte, zu der sie kein Zugang findet, ein armseliges, trauriges Dasein für eine schwierige Jugendliche, die den Tod der Mutter so gar nicht verarbeiten kann.
Ob ihr die freundschaft zu den beiden seltsamen Aussenseitern helfen kann, wo die Verzweiflung der seel den Ausweg sucht, das ist der inhalt des sehr flüssig geschribenen Thrillers.
Die Autorin begeisterte mich von der ersten Silbe an mit dieser nüchternen Sprache, diesen Metaphern und Bildern, die so ungezwungen passen, so scheinbar mühelos daherschweben und dem Leser jederzeit die richtige Stimmung vermitteln.
"Ich lag auf meinem Bett und überlegte, seit wann mein Dad und ich uns nicht mehr verstanden - ich ertrug es kaum, mit ihm allein in einem Raum zu sein. Irgendwann nach Mums Tod hatte ein Gespenst bei uns Einzug gehalten und hockte jetzt ungemütlich zwischen mir und meinem Vater und verbreitete diese Eiseskälte."
Der gesamte Geschichtsablauf ist so flüssig, so unerfunden, so passend, kein Wort zu viel, keines zu wenig, erschütternd die Schilderungen, manches mal Entsetzen bis zur Wirbelsäule, bis hin zu völlig unerwarteten Wendungen, bei denen der Leser immer denkt, es könne doch nicht mehr schlimmer kommen...
Ein Drama in einer Familie, die existiert und doch den Anschluss ans Leben so eigentlich völlig verpasst. Mit ganz grausigem Erwachen zum Schluss!
Dieses Buch lässt mich verletzt, verwirrt, beängstigt zurück. Ich habe das Gefühl so einmal komplett auf links gedreht worden zu sein, mit höchst emfindsamem Körperinhalt, der nach aussen offen für jeden verletzbar jetzt daliegt!
Das hatte ich wirklich sehr selten!
Unbedingt lesen!
Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und reagierte auf Störungen seitens anderer Menschen sehr unwillig.
Es handelt von der Geschichte Anitas: Ein Kind einer 6köpfigen Familie, die nach dem Tod der mutter nach London zieht. Schwierigkeiten, neue Freunde zu finden, schliesst sie sich als Mädel zwei unbeliebten Jungs an. Sie verliebt sich in einen der eiden Jungs und möchte unbedingt als Mitglied der Dreiergruppe akzeptiert werden.
Zu Hause erhält sie zu wenig Aufmerksamkeit, wird von den Geschistern als leidiges Familienanhängsel betrachtet, der Vater hat eine neue Geliebte, zu der sie kein Zugang findet, ein armseliges, trauriges Dasein für eine schwierige Jugendliche, die den Tod der Mutter so gar nicht verarbeiten kann.
Ob ihr die freundschaft zu den beiden seltsamen Aussenseitern helfen kann, wo die Verzweiflung der seel den Ausweg sucht, das ist der inhalt des sehr flüssig geschribenen Thrillers.
Die Autorin begeisterte mich von der ersten Silbe an mit dieser nüchternen Sprache, diesen Metaphern und Bildern, die so ungezwungen passen, so scheinbar mühelos daherschweben und dem Leser jederzeit die richtige Stimmung vermitteln.
"Ich lag auf meinem Bett und überlegte, seit wann mein Dad und ich uns nicht mehr verstanden - ich ertrug es kaum, mit ihm allein in einem Raum zu sein. Irgendwann nach Mums Tod hatte ein Gespenst bei uns Einzug gehalten und hockte jetzt ungemütlich zwischen mir und meinem Vater und verbreitete diese Eiseskälte."
Der gesamte Geschichtsablauf ist so flüssig, so unerfunden, so passend, kein Wort zu viel, keines zu wenig, erschütternd die Schilderungen, manches mal Entsetzen bis zur Wirbelsäule, bis hin zu völlig unerwarteten Wendungen, bei denen der Leser immer denkt, es könne doch nicht mehr schlimmer kommen...
Ein Drama in einer Familie, die existiert und doch den Anschluss ans Leben so eigentlich völlig verpasst. Mit ganz grausigem Erwachen zum Schluss!
Dieses Buch lässt mich verletzt, verwirrt, beängstigt zurück. Ich habe das Gefühl so einmal komplett auf links gedreht worden zu sein, mit höchst emfindsamem Körperinhalt, der nach aussen offen für jeden verletzbar jetzt daliegt!
Das hatte ich wirklich sehr selten!
Unbedingt lesen!
- Taschenbuch: 208 Seiten
- Verlag: rororo (2. Juni 2009)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3499249693
- ISBN-13: 978-3499249693
- Originaltitel: The Dead of Summer
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