Sonntag, 7. Oktober 2012



 Ransom Riggs: Die Insel der besonderen Kinder

Rezension vom 16.05.2012
Meine Bewertung: 3 Sterne von 5 möglichen

Das Buch "Die Insel der besonderen Kinder" von Ransom Riggs ist ein ganz aussergewöhnliches Buch!
Zuerst dachte ich, es wäre eine Art Sachbuch über Kinder mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten. Früher habe ich Bücher über diese Phänomene gesammelt, die Kindern, Erwachsenen und Gegenständen zuerkannt wurden.
Oft waren es einfache Doppelbelichtungen oder Tricks, aber eindrucksvoll sind diese alten Aufnahmen auf alle Fälle.
Hier hat der Autor von 10 Sammlern Fotos ausgesucht und verwendet, die eben in den frühen Jahren der Fotographie entstanden: Hängender Junge ohne
Gesicht, schwebendes Mädchen, Mädchen am Pool mit 2 Schatten, Mädel komplett eingeschlossen in einer Flasche, Frau mit Pfeife, Junge mit Bienenschwärmen am Körper und vieles mehr.
Viele dieser Bilder kannte ich schon und es war interessant, wie der Autor sich durch diese Fotos zu einer phantastischen Geschichte anregen liess:
Ein 15 jähriger Junge verliert seinen Grossvater, der diese seltsamen Fotos in einer Schachtel aufbewahrte und dem Enkel als Kleinkind gezeigt hatte: Er hatte diese Kinder selbst gekannt, sie waren gemeinsam mit ihm auf einer Insel im Kinderheim, gehütet und erzogen von einem pfeiferauchenden Vogel!
Als der Grossvater stirbt bittet er den Enkel, sich auf die Suche nach dem Kinderheim zu machen.
Da der Junge schwer mit dem Tod zu kämpfen hat, hat er doch Monster am toten Körper des Grossvaters gesehen, beschliesst die Familie, nach Absprache mit dem Psychologen, dass eine Reise auf besagte Insel sicher hilfreich wäre. Vielleicht ist der Tod besser zu verarbeiten, wenn man die Wurzeln des Grossvaters besucht.
Die Geschichte ist raffiniert, schön geschrieben und gerade am Anfang oft gruselig. Das Einflechten der Fotos scheint so nahtlos, dass man wirklich denkt, anders kann es gar nicht sein, jetzt wird mir endlich klar, wie das Foto zustande kam!
Es liest sich spannend und flüssig, nichtsdestotrotz habe ich nur 3 Sterne gegeben, weil mich die zunehmenden Fehler des Drucks, mal fehlte hier ein Buchstabe, mal da, zunehmend nervten.
Es war sicher viel Mühe, die Fotos passend zu suchen, trotzdem hätte ich mir doch gewünscht, dass die Geschichte nicht so unglaubwürdig und abgedreht endet. Eben war noch ein logischer Fluss und Spannung, plötzlich wendet das Blatt in einen monsterartigen Thriller, dem einfach die Atmosphäre fehlte. Einerseits nahm das Tempo zu, andererseits wurde es unglaubwürdig und plump. Schade, hätte der Autor im gleichen Stil weitergeschrieben, sich Zeit gelassen, gerne hier und da weitere Unglaubwürdigkeiten eingeflochten, wäre der Roman vielleicht 200 Seiten dicker, hätte aber einen bleibenden Eindruck hinterlassen, so habe ich 2 Tage nach Beenden des Buches schon vergessen, wie es endete!
Oder kommt vielleicht ein zweiter Band? Geht die Geschichte in den Zeitschleifen weiter? Folgen mehrere Zeitreisen zur Rettung der Welt mit einem Wiedersehen mit den Eltern?
Ich bin gespannt!

  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
  • Verlag: PAN (2. November 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426283689
  • ISBN-13: 978-3426283684
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 16 Jahre
  • Originaltitel: Miss Peregrine's Home for Peculiar Children
  • Größe und/oder Gewicht: 20,8 x 13,4 x 3,6 cm

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